Lateinamerikanisches
Literaturfestival

10 – 17 Okt 2024
Das Festival Barrio | Bairro Berlin stellt zeitgenössische Literatur aus Lateinamerika und der lateinamerikanischen Diaspora vor – aus transtemporaler, dekolonialer und interdisziplinärer Perspektive. Berlin ist ein wichtiger Ort lateinamerikanischen Schreibens, neue Heimat vieler lateinamerikanischer Autor:innen und Handlungsort aktueller lateinamerikanischer Literatur. Das Festival feiert diese reiche, vielfältige und dynamische Szene und ihre Akteur:innen – mit Lesungen, Performances, Podiumsgesprächen, Workshops, Archivbefragungen, Klangritualen, Spaziergängen und einer Party.

Programm

10.10.
19:00 — 20:00
Die Entdeckung Berlins. Festivaleröffnung mit Ricardo Domeneck
Ricardo Domeneck. Foto: Paul Mecky

Festivaleröffnung, Lecture-Performance und Gespräch (dt/pt)
Mit Ricardo Domeneck

Berlin ist für viele lateinamerikanische Künstler:innen und Schriftsteller:innen, die in der Stadt Zuflucht gefunden haben, ein Ort der Andersartigkeit. Der aus Brasilien stammende Dichter, Essayist und Übersetzer Ricardo Domeneck hinterfragt koloniale Machtstrukturen und blickt auf die kulturelle Dynamik und die Einflüsse der lateinamerikanischen Diaspora, um zu reflektieren, wie postkoloniale Identitäten in Berlin neu geformt und erlebt werden.

Moderation: Hernán D. Caro (Freier Journalist)
Videodesign: Rocío Rodriguez

Die Veranstaltung wird simultan gedolmetscht.

Maximal 150 Teilnehmende
Künstler:innen: Ricardo Domeneck, Hernán D. Caro
13.10.
19:00 — 21:00
„Corpus delicti“. Gespräch und Lesung mit Angélica Freitas, Adelaide Ivánova und Ronya Othmann
Angélica Freitas. Foto: Pedro Strelkow

Gespräch und Lesung (dt/pt)
Mit Angélica Freitas, Adelaide Ivánova und Ronya Othmann  

Im Gegensatz zur lateinamerikanischen Lebensrealität ist Berlin für viele eine Stadt, in der Begehren und sexuelle Freiheit offener und in Safe-Spaces erforscht werden können. In dieser Lesung und Podiumsdiskussion mit den Autorinnen Angélica Freitas, Adelaide Ivánova und Ronya Othmann werden der Stellenwert des Körpers und des Begehrens in der lateinamerikanischen Literatur und die Verbindungen zu den Erfahrungen und Autor:innen, die in der deutschen Hauptstadt leben, diskutiert. 

Moderation: Odile Kennel (Schriftstellerin und Übersetzerin) 
Videos von I Acevedo und Guilherme Zarvos 

Die Veranstaltung wird simultan verdolmetscht. 

17.10.
17:00 — 20:45
Archiv neu schreiben – Aktivierungslabor mit Juan Ignacio Chávez, André Felipe, Ludmila Fuks, Paloma Zamorano Ferrari y Camilo Echeverri

Performance, Lesung, Installationen und Gespräch (sp/dt)
Mit Juan Ignacio Chávez, Paloma Zamorano Ferrari, André Felipe, Ludmila Fuks und Camilo Echeverri

Die umfangreichen Bestände des Ibero-Amerikanischen Instituts (IAI) in Berlin sind nicht nur ein Wissensarchiv, sondern auch ein lebendiger Raum für neue Geschichten. In einem Labor arbeiteten der Schriftsteller Juan Ignacio Chávez, der Dramaturg André Felipe, die Künstler Paloma Zamorano Ferrari und Camilo Echeverri, und die DJane und Klangkünstlerin Ludmila Fuks zusammen, um das kreative und politische Potenzial des Archivs hervorzuheben. Die Ergebnisse des Labors werden in Performances, Klanginstallationen, Lesungen und anderen Formaten präsentiert.

Moderation: Verónica Paula Gómez (Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin) 
Konzept und Organisation: Ana Rocío Jouli (EXC 2020)
Kuratorische Assistenz: Andrés Gorzycki

Die Veranstaltung wird simultan verdolmetscht. 

Eine Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“ und dem Ibero-Amerikanischen Institut

17.10.
19:00
Colectivo Errante. Anomale Science-Fiction-Orte mit Alejandra Borea, Bárbara Bielitz, Bruno Renato, Óscar Castillo Zapote
(c) Bárbara Bielitz, Óscar Castillo Zapote

Transdisziplinärer Dialog (sp) 
Mit Alejandra Borea, Bárbara Bielitz, Bruno Renato, Òscar Castillo Zapote 
kuratiert von Cynthia A. Biggermann mit Teresa Cosci/andenbuch 

In einem transdisziplinären Dialog nähern sich Bárbara Bielitz, Bruno Renato, Alejandra Borea und Óscar Castillo Zapote der Science-Fiction. Lässt sie sich verstehen, wenn man ihre Anomalitäten und Unmöglichkeiten untersucht? Anhand verschiedener Künste (Poesie, Klang, Licht, Skulpturen) wird auf kollektive Weise eine mögliche Zukunft imaginiert.  

Fossilen und Überbleibsel erscheinen dabei als Reste einer Gemeinschaft und werden im Kontrast zur Andersartigkeit von Utopie und Dystopie befragt. Der Verfall als Szenario der Gegenwart wird vom poetischen, klanglichen und körperlichen Gedächtnis erinnert als eine Form der menschlichen Singularität. Im Moment des Verschwindens wird die Mitteilung der Erinnerungen möglicherweise unumkehrbar. 

Moderation: Teresa Cosci 

Künstler:innen

Gabriela Wiener

Gabriela Wiener ist eine peruanische Schriftstellerin und Journalistin und lebt in Madrid. Von ihr erschienen die literarischen Chroniken „Sexografías“ (eine Sammlung von Gonzo-Journalismus über die zeitgenössische Sexualkultur) und „Llamada perdida“…
Foto: Privat

Lola Arias

Lola Arias, geboren 1976 in Buenos Aires, ist Schriftstellerin, Theater- und Filmregisseurin. Sie ist eine vielseitige Künstlerin, deren Arbeit Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund (Kriegsveteranen, Flüchtlinge, Sexarbeiterinnen) in Theater-, Film-,…
Foto: Cherie Brikner

Ricardo Domeneck

Ricardo Domeneck ist ein brasilianischer Dichter, Erzähler, Essayist, Performer und bildender Künstler, der 1977 in Bebedouro, São Paulo, geboren wurde. Er hat 10 Gedichtbände und zwei Kurzgeschichten veröffentlicht. Seine Bücher wurden in Deutschland,…
Foto: Paul Mecky

I Acevedo

I Acevedo (1983, Tandil/Argentinien) veröffentlichte Erzählungen, Romane, Journale und Essays, darunter: Ja ja ja (Mansalva, 2017), Abrazo al futuro (La Libre 2024), Algo se mueve. El cuento después de Walsh, (Eme editorial, 2021) und Diario de los…
Foto: Marla Zakai
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